Christiane Kittelmann - Gostritzer Str. 10, 01217 Dresden Telefon: +49 351 28 12 508
 

    Keramik in Dresden

    Liebe Leserinnen und Leser,

    Fast  acht Jahre bin ich als Keramikerin selbstständig und freue mich über die Bewegungen, die es gab. Ich wusste, dass ich eine der Wenigen von ca. 42 Keramikern in Dresden bin, die ausschließlich in der Plattentechnik arbeitet. Aber das hat auch Nachteile: Unter den Töpfern wird das nicht so gern gesehen, weil das vielleicht Jeder leicht in einem Hobbykurs erlernen kann: Ton ausrollen – zuschneiden – zusammenbauen – verzieren – glasieren und 2x brennen … möglicherweise.

    Mit dieser Technik kann alles gebaut werden, was nicht unbedingt rund oder bauchig ist, „in harmonischer Vollendung“ – das können die Töpfermeister nun wieder am besten!  Aber ich habe es trotzdem gewagt, ohne zu wissen, welche Entwicklung meine Produkte beispielsweise  nehmen und wie diese Ideen überhaupt ankommen, ob sich dafür KäuferInnen finden werden und wie ich die Vermarktung so entwickeln kann, dass ich eines Tages meinen Lebensunterhalt davon bestreiten kann …. Habe ich anfangs beispielsweise mit braunem Ton gearbeitet und später den hell brennenden Ton dazu genommen, arbeite ich seit etwa 3 Jahren  ausschließlich mit weißem Steinzeugton. Als ich mich für den braunen Ton entschied, war ich der Überzeugung, dass nur der für mich in Frage kommt. Ich hatte eine blaue Glasur ausgewählt, die auf dem braunen Ton ganz intensiv leuchtete. Dieselbe Glasur bringt auf hellem Ton nicht ansatzweise diese Farbe hervor. Nun aber gehen  die Restbestände der  braun-blauen Keramik gegen Null. Weil der Bedarf dafür immer geringer wurde, habe ich mich etwas wehmütig, aber mit neuen Plänen von braun-blau verabschiedet.  Heute beleben die wunderschönen Farben der Duncan- Glasuren meine helle Keramik,  sie ist bunter und vielseitiger  geworden. Mit Mut, Zeit und Ruhe entwickele ich Neues – im Vertrauen, dass es gefallen wird.

    Der Verkauf ist das Entscheidende für den Umsatz. Einige TöpferInnen haben ein Ladengeschäft oder wie auch ich den Werkstattverkauf.  Wenn sich das Geschäft in einer guten Verkaufslage befindet, wird es vielleicht zum Selbstläufer.  Meine Werkstatt liegt allerdings weit ab vom Besucherstrom, in der Stadtrandlage, da müssen sich InteressentInnen direkt auf den Weg machen, um zu mir zu kommen.  Andere bieten ihre Waren auf einem Wochenmarkt an, z. b. auf dem Freitagsmarkt am Hygienemuseum oder haben einen temporären Stand in einem der großen  Einkaufszentren für den Verkauf gemietet. Dazu wird es für mich nicht kommen – in der Mitte des andauernden vorbei-hastenden Menschen-Stroms mit ihren rollenden großen Einkaufswagen zur Lebensmittelabteilung…  Da fehlt mir das Flair, die Ruhe und Muße, die ich für das Betrachten von Kunst an sich schätze.

    So werde ich weiter auf Kunsthandwerker –  oder Töpfermärkte fahren, beim Gartenmarkt in Pillnitz oder dem Maxener Kräutermarkt sein, um meine Gefäßkeramiken oder Gartenkeramik  zu präsentieren. Unter Termine ist sichtbar, wohin ich unterwegs sein werde in diesem Jahr. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass ich manche Menschen, damit nicht erreichen kann – weil sie nicht auf solche Märkte gehen. Aber im Moment ist das meine Vorgehensweise. Und gleich danach kommt schon der Wunsch nach einer Ausstellung in einer kleinen, aber feinen Galerie…